Be Wer
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Wir haben einen Scottish Fold Mischling, die ja bekanntermaßen an OCD leiden und wollten daher einfach mal ein Röntgen machen, um zu schauen, wie es um die Knochensituation bei unserer Katze steht. Normalerweise sind wir bei einem anderen TA aber wir mussten für einen erkrankten Bekannten dessen Katze vorstellen und da dieser immer sehr zufrieden war, fragten wir, ob wir unsere Katze auch mitbringen könnten. Man sollte meinen, dass man bei einem neuen (noch unbekanntem) Tier erstmal ein paar Dinge hinterfragt, etwa wie es dem Tier normalerweise geht, ob es sich bewegt oder eher schont, Fressgewohnheiten usw. Aber nein, Herr Wammi hörte nur Scottish Fold, lies die Katze aus der Box holen und wir wurden zum Röntgen aus dem Raum geschickt. Bei unserem üblichen TA darf immer ein Besitzer mitkommen, damit die Tiere entspannter sind... Unsere Katze ist ohnehin sehr Fremdenscheu und lässt sich nur anfassen, wenn es ihr passt, ansonsten wird man auch direkt angemotzt. Dementsprechend befürchtete ich schon, dass das nach hinten losgeht. Man hörte laute Schreie und Gefauche aus dem Röntgen und nach einigen Minuten wurden wir wieder rein gebeten. Sie hätte sich aufgrund von Schmerzen so sehr gewehrt sich anfassen zu lassen, dass man sie hätte sedieren müssen... Die Helferin zeigte uns noch betonend, dass sie gekratzt worden ist und sagte mehrfach, dass unsere Katze ja starke Schmerzen leiden würde. Es sind dennoch 3 Röntgenbilder entstanden, die wir uns abfotografieren konnten. Da man gewisse Missbildungen sah (die aber unter anderem bekannt waren, da unsere Katze seit Klein an verwachsene Hinterpfoten hat, die unser üblicher TA kennt) wurde weiterhin von schlimmen Schmerzen gesprochen und dass sie von jetzt bis zu ihrem Tod täglich Schmerzmittel nehmen muss. Man hätte ihr auch schon eine Dosis injeziert (wurde natürlich erst im Nachgang kommuniziert). Die Helferin riet uns noch, auf das Gewicht unserer Katze zu achten und dass wir ihr nur Trockenfutter geben sollen. Da setzt es bei mir komplett aus. Zufälligerweise bin ich Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen. Jeder mit auch nur ein bisschen Verstand weiß, dass Trockenfutter eher zu mehr Appetit führt, da viel kleinere Mengen gefüttert werden müssen, als beim üblichen Nassfutter. Zudem ist es kaum förderlich für Tiere, die an Knochenproblemen leiden. Hätte sie dabei wenigstens gesagt, dass wir auf ausreichend Wasserzufuhr achten sollen oder darauf, dass die Nahrung kein Zucker enthält oder bestimmte Inhaltsstoffe aber nein. Nichts. Seit wir unsere Katze haben, haben wir immer auf hochwertige Nahrung geachtet und uns informiert, was bei dieser Erkrankung förderlich ist und dann bekommt man gesagt "Viel Trockenfutter füttern, die Katze soll nicht zunehmen.". Auf der Rechnung waren vier Spritzen berechnet, bei denen uns die Helferin auch nicht sagen konnte was diese waren und wofür... Ich war völlig aufgelöst, unserer Katze ging es soweit immer recht gut. Klar war sie nie so beweglich wie ein gesundes Tier aber sie konnte rennen, klettern und über einen Meter hoch springen und war recht aktiv und lies sich kuscheln und jetzt sollte sie bereits so schlimme Schmerzen leiden? Wir besprachen alles nochmal mit unserem üblichen TA, der uns erstmal richtig die Röntgenbilder erklärte und sagte, dass zwar eine Missbildung am Sprunggelenk vorhanden ist, die aber im Vergleich zu anderen Scottish Folds sehr milde ist und zudem alle anderen Knochen normal gewachsen sind und nicht zerbröckelt vorliegen, wie man das sonst von der Rasse kennt. Daher sei sie auch in der Lage sich noch gut zu bewegen und es würde sie nicht sonderlich stören. Unser TA sah nicht einmal einen Anlass ihr überhaupt schon Schmerzmittel zu geben, da es ihr im Alltag gut geht und sie ansonsten fit und munter ist. Er gab uns noch Ratschläge für mildere, natürlichere Mittel, falls diese mal nötig werden, die man eher ausprobieren kann und beruhigte uns sehr. Die Erfahrung bei Herrn Wammi war ein einziges Chaos und ich kann diese Praxis nicht empfehlen.